Grafik eines Hirne und Gesichtes vor gelben Zellhintergrund.

Mit Impfungen gegen Parkinson

Par­kin­son betrifft ca 400.000 Men­schen in Deutsch­land. Laut deut­scher Par­kin­son­ge­sell­schaft steigt die Zahl der Betrof­fe­nen welt­weit von 2,5 Mil­lio­nen auf 6,1 Mil­lio­nen zwi­schen 1990 und 2016.

Typi­sche Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen für Par­kin­son ent­ste­hen auf­grund von Dopa­min­man­gel. Die­ses wird in der schwar­zen Sub­stanz des Gehirns pro­du­ziert. Dort ster­ben im Krank­heits­ver­lauf Zel­len ab. Bis­he­ri­ge The­ra­pien glei­chen den Man­gel durch Zuga­be von Dopa­min aus. 

Neue The­ra­pie­an­sät­ze ermög­li­chen die Ursa­che von Par­kin­son direkt zu behandeln.

Fehlerhaftes Protein zerstört Nervenzellen

Ner­ven­zel­len im Gehirn von Par­kin­soner­krank­ten ster­ben, weil sich das Eiweiß Alpha-Syn­u­clein in ihnen abla­gert. Die­se ver­klump­ten Abla­ge­run­gen wer­den ent­ste­hen durch eine feh­ler­haf­te Fal­tung des Pro­te­ins und wer­den auch Lewy-Kör­per­chen genannt. 

Nor­ma­ler­wei­se sind Alpha-Syn­u­clei­ne wich­ti­ger Bestand­teil der Infor­ma­ti­ons­über­mitt­lung zwi­schen Ner­ven­zel­len. Kommt es zu einer Ver­klum­pung, Ansamm­lung und Abla­ge­rung in Ner­ven­zel­len durch Par­kin­son, des­in­te­griert die Zel­le. Lewy-Kör­per­chen befal­len benach­bar­te Ner­ven­zel­len, eine expo­nen­ti­el­le Reak­ti­on folgt.

Ursache der Verklumpung

Gen­mu­ta­tio­nen bil­den in bis zu 10 Pro­zent der Fäl­le eine ver­erb­li­che Grund­la­ge für eine Erkran­kung mit Par­kin­son. Die Übri­gen Fäl­le sind auf eine Wech­sel­wir­kung gene­ti­sche Dis­po­si­tio­nen und deren Akti­vie­rung durch Umwelt­ein­flüs­se zurück­zu­füh­ren. Dabei erhöht eine Häu­fung ent­spre­chen­der Par­kin­son asso­zi­ier­ter Gene die Wahr­schein­lich­keit einer Aktivierung. 

Mög­li­che posi­ti­ve Umwelt­ein­flüs­se für die Aus­prä­gung von Par­kin­son sind Pes­ti­zi­de, häu­fi­ge Erschüt­te­run­gen des Gehir­n­es, regel­mä­ßi­ge kör­per­li­che Ertüch­ti­gung wirkt die­sem entgegen.

90 Gene sind an der Ent­ste­hung von Lewy-Kör­per­chen theo­re­tisch betei­ligt. Die­se steu­ern die Pro­duk­ti­on des Syn­u­clein Pro­te­ins, den Abbau feh­ler­haf­ter Eiwei­ße oder die Funk­ti­ons­wei­se von Mito­chon­dri­en. Letz­te­re wir­ken durch Frei­set­zung Frei­er Radi­ka­le nega­tiv auf das Syn­u­clein Pro­te­in, soll­ten die Mito­chon­dri­en selbst gestört sein.

Par­kin­son ent­steht wohl­mög­lich zunächst im Darm. Hin­wei­se bei Erkrank­ten im Früh­sta­di­um deu­ten dar­auf hin, dass ers­te Lewy-Kör­per­chen im Vagus­nerv im Darm ent­ste­hen und von dort aus in das Gehirn gelangen.

Antikörper fangen Verklumpungen ab

DNS Tei­le von Alpha-Syn­u­clei­nen wer­den in den Orga­nis­mus eines Erkrank­ten ein­ge­führt. Die­ser Pro­du­ziert eine Immun­re­ak­ti­on wel­ches die Pro­duk­ti­on von Alpha-Syn­u­clei­ne drosselt. 

Bei einer wei­te­ren Metho­de wer­den Anti­kör­per inji­ziert und bin­den sich gezielt an die Alpha-Syn­u­clei­ne zwi­schen den Ner­ven­zel­len. So mar­kiert wer­den die­se vom Immun­sys­tem abgebaut. 

Bei­de Ansät­ze ver­fol­gen eine Reduk­ti­on Alpha-Syn­u­clei­ne zwi­schen den Ner­ven­zel­len um eine Ket­ten­re­ak­ti­on zu unter­bin­den, bei wel­cher gesun­de Zel­len Lewy-Kör­per­chen auf­neh­men, abster­ben und weitergeben.

Wich­tig ist, nur die Lewy-Kör­per­chen und nicht gesun­de Alpha-Syn­u­clei­ne durch eine The­ra­pie zu bekämpfen.

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